Gemeinsam mit meiner Kollegin Petra Högl, Landtagsabgeordnete aus Kehlheim und Fachpolitikerin im Bereich Soziales, habe ich mich mit Vertreterinnen und Vertretern pädagogischer Einrichtungen und Trägern in der Region über das Thema „Pädagogik von Morgen“ ausgetauscht.
Konkret ging es um die Fragestellungen, wie die Pädagogik-Ausbildung zukünftig aufgebaut sein soll und an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um mehr Fachkräfte für den sozialen Bereich zu gewinnen.
Einschätzungen und Perspektiven aus der Praxis kamen hierzu unter anderem vom gemeinnützigen Bildungsdienstleister Learning Campus aus Trabitz, der in vielen Bereichen neue Wege geht und auf ein Konzept des handlungsorientierten und naturnahen Lernens setzt. Für die Teilnehmer war der Fachkräftemangel im Bereich Soziales das Topthema. Steigender Betreuungsbedarf, hohe Erwartungen an Qualität und Betreuungszeiten sowie viele gesetzliche Vorgaben stellen Kommunen und Träger vor große Herausforderungen. Geschäftsführer Stephan Müller und seine fachlichen Leitungskräfte haben ihre Ideen vorgestellt, wie dem Fachkräftemangel im sozialen Bereich entgegengewirkt werden kann.
Eine zentrale Forderung war die Stärkung der Pädagogik-Ausbildung im ländlichen Raum und speziell auch in der nördlichen Oberpfalz. Man müsse noch mehr Fachkräfte heimatnah rekrutieren und ausbilden, dazu müsse das Ausbildungsangebot attraktiver und breiter aufgestellt werden. Die Runde war sich einig, dass die Einführung eines Studiengangs für Kindheitspädagogik zur Stärkung der regionalen Ausbildung beitragen könne. Diesen Vorschlag halte ich für eine gute Möglichkeit, um für die Einrichtungen unserer Region Nachwuchs mit breiten Qualifikationsmöglichkeiten zu gewinnen.
Außerdem formulierten die Experten den Wunsch, die Ausbildung generell auszubauen sowie die Fachakademien speziell im ländlichen Raum zu stärken und den Akademien und Ausbildungsträgern mehr Eigenständigkeit und Handlungsspielräume für die Rekrutierung, Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zuzugestehen.
Eines wurde bei dem Gespräch deutlich: Um bei diesen komplexen Themen die nötigen Veränderungen zu erzielen, ist der direkte und regelmäßige Austausch mit Expertinnen und Experten an der Basis entscheidend. „Wenn Träger, Fachakademien und auch die Schulen sowie die politischen Entscheidungsträger zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen, dann können wir viel bewegen.“, so Stephan Müller, Gründer und Geschäftsführer von Learning Campus.
Mein Fazit zu diesem Gespräch: Wenn wir über die Pädagogik der Zukunft sprechen, geht es um die Vermittlung eines Wertesystems, das Kinder und Jugendliche dazu befähigt, Verantwortung zu übernehmen und zu einem verantwortungsvollen Teil der Gesellschaft heranzuwachsen. Die Botschaft aus diesem Gespräch ist für mich deshalb, dass beste Standards für die Bildungs- und Wissensregion Bayern unsere oberste Priorität sein muss.