Ein Plädoyer für den Schulsport – die Sport-Mittelschule in Hauzenberg
Begonnen hat alles vor bald 20 Jahren. Damals haben sich Schulleitung und Kollegium der Sport-Mittelschule in Hauzenberg auf den Weg gemacht, der Bewegung und dem Sport richtig Zeit und Raum zu geben und sich für das Schulprofil „Sportorientierte Ganztagsschule“ entschieden.
In einem überwiegend ganztägigen Unterricht bleibt jetzt viel Zeit für attraktive Sportangebote. Der Schultag ist rhythmisiert, Lernphasen und Pausen mit Bewegungsangeboten wechseln einander ab. Zudem motivieren Speed Soccer, Kletterwand, Hangelstange, Tischtennisplatten und bald auch ein Boulderraum und Fitnessstudio mit Spinning Rädern zu sportlicher Betätigung. Hinter all dem steht die feste Überzeugung, dass Bewegung, Spiel und Sport den Kindern Freude macht und guttut. Guttut für die Beine und den Kopf, für Gesundheit und Fitness, aber auch für das Lernen und für soziale Kompetenzen wie Fairplay und Teamfähigkeit. Mit diesem Schulprofil hat die Sport-Mittelschule eine Vorreiterrolle in der Schullandschaft eingenommen. Sie ist zu einem Erfolgsmodell in der weiten Region geworden.
Um die „Pandemie der Inaktivität“, die Sportwissenschaftler bei den Heranwachsenden diagnostizieren, zu stoppen, sind Fitnessangebote und die Schaffung bewegungsfreundlicher Rahmenbedingungen, wie in der Sport-Mittelschule, notwendiger denn je und eine zentrale Aufgabe einer jeden Schule. Es geht um die Zukunft unserer Kinder.
Weiterbildung für die Arbeitswelt der Zukunft
Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Internet der Dinge: Die Digitalisierung ist ein Prozess, der viele unserer Lebensbereiche umfasst. Und diese Entwicklung schreitet täglich weiter voran: Wettbewerbsfähig als Individuum oder als Unternehmen wird nur bleiben, wer diesen Wandel nicht als Gefahr, sondern als Chance begreift.
Wir als Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) leben diesen Wandel. Gegründet 1969 als – aus heutiger Sicht – klassisches Start-up, nämlich als Ein-Mann-Betrieb, hat sich die bbw-Gruppe mit heute rund 11.000 Mitarbeitern zu einem der größten Anbieter beruflicher Bildung in Deutschland entwickelt. Das Ganze konnte aber nur funktionieren, weil wir Betriebe, Unternehmer und Beschäftigte immer entsprechend den jeweils aktuellen Anforderungen von Markt und Arbeitsmarkt unterstützt haben. Ging es in den 1980er bis 2000er Jahren vorrangig um effizientere Arbeitsprozesse und die (Wieder-)Integration arbeitsloser Menschen ins Berufsleben, sehen wir uns heute mit dem demographischen Wandel und der digitalen Transformation ganz anderen Entwicklungen gegenüber.
So besteht derzeit eine unserer Hauptaufgaben darin, bayerische Betriebe bei der Gewinnung und Sicherung von Fachkräften zu unterstützen.
Teilqualifizierungen, das sogenannte „Re-Skilling“, sind ein Schlüssel dazu.
Zielgruppe sind an- und ungelernte Mitarbeiter im Betrieb, die einen Berufsabschluss anstreben. Stück für Stück absolviert der Mitarbeiter bei der Teilqualifizierung seine Ausbildungsschritte – und bleibt dem Unternehmen als Kraft erhalten. Das Spektrum umfasst derzeit über 30 gewerblich-technische, kaufmännische und dienstleistungsorientierte Berufe. Beispiele sind die Ausbildung zum Fachlageristen, Maschinen- und Anlagenführer, Industrieelektriker oder Mechatroniker.
So wollen wir unserem gemeinnützigen Auftrag treu bleiben, an dem sich seit über 50 Jahren nichts geändert hat: Nämlich bayerische Betriebe bei ihrer Mitarbeiterqualifizierung zu unterstützen. Und damit Menschen zu helfen, Beschäftigungsfähigkeit zu erwerben, zu erhalten, zu verbessern oder wieder zu gewinnen.
Volkshochschulen im Jahr 2030: Professionell und resilient – Netzwerke und Dienstleistungen in allen Bereichen des „Lebenslangen Lernens“
Wo sehen Sie sich und Ihre Institution in zehn Jahren? Diese Frage hat für die Strategieentwicklung von Volkshochschulen durch die Corona-Krisenbewältigung, also ein reines „Reagieren“, statt „Agieren“ und „Steuern“, an Brisanz gewonnen.
Der demographische Wandel wird im Jahr 2030 noch spürbarer sein. Der Personalmangel vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich muss kompensiert werden. Volkshochschulen sind flexibel und hochqualitativ aufgestellte Weiterbildungsinstitutionen, um Fachpersonal aus dem Ausland mit nötigen Sprachkenntnissen auszurüsten und umgekehrt Verwaltungsmitarbeiter vor Ort mit zusätzlichen Sprach- und interkulturellen Kompetenzen zu versehen.
Tiefgreifende Veränderungen erfolgen immer schneller und Volkshochschulen müssen nicht nur selbst als Institutionen ökonomisch und sozial resilient sein. Sie müssen auch helfen, Resilienz als gesellschaftlichen Zustand herzustellen und dabei den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die demokratischen Grundwerte verankern. Dafür müssen sie sich als Begegnungs- und informelle Lernorte gemäß den Zielen für Bildung für nachhaltige Entwicklung sehr gut präsentieren.
Wenn Sie also fragen „Wo stehen die bayerischen Volkshochschulen im Jahr 2030?“, ist meine Antwort: Fest in der Gesellschaft verankert, ein Netzwerk für alle Bürgerinnen und Bürger spannend, das ihnen die persönliche, gesundheitliche und berufliche Weiterentwicklung in bester Qualität garantiert.
Unser Anspruch für das Jahr 2030: Wir wollen professionelle Dienstleisterin für Kommunen und Unternehmen in allen Bereichen des lebenslangen Lernens, der Integration, der Diversität, der Nachhaltigkeit, des Gesundheitsmanagements und der gesellschaftlichen Entwicklung sein.