Hand aufs Herz: Stadt oder Land?
Da gibt es für mich kein Entweder Oder. Stadt und Land gehören für mich immer zusammen. Mein Ziel ist, dass jeder und jede in Bayern so leben kann, wie er oder sie mag. Es gibt in einem Flächenland wie Bayern nicht immer nur den einen goldenen Weg. Ich mache Politik gerne für alle Bürgerinnen und Bürger, ungeachtet ob sie am Land oder in der Stadt leben.
Was schätzen Sie an Ihrem Wohnort besonders?
Mir gefallen viele Dinge an meiner Heimatkommune. Von Unterhaching aus ist man zum einen sehr schnell in der Stadt, aber auch ganz schnell im Wald und gleich im Süden in den Bergen. Ich habe also beides: Stadt und Land. Der Hachinger Bach und die Hachinger Haid gefallen mir.
Was ist Ihrer Ansicht nach die größte Herausforderung für die Politik zum Thema Stadt/ Land in den nächsten Jahren?
Viele Menschen haben im Zuge der Corona-Pandemie die Städte verlassen und sind aufs Land gezogen. Durch die Möglichkeit zum Homeoffice müssen viele nicht mehr täglich ins Büro. Der Arbeitsweg ist also nicht mehr allein ausschlaggebend für die Wahl des Wohnortes, sondern auch andere Dinge wie der Zugang zur Natur, Lärm, Platzbedarf etc. Zum ersten Mal sind die Immobilienpreise im Münchner Umland stärker gestiegen als in der Stadt München. Das beschäftigt mich als Stimmkreisabgeordnete und Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr natürlich schon sehr. Wir müssen Wege finden, dass Menschen sich das Wohnen hier auch weiterhin leisten können.
Zusätzlich müssen wir die Innenstädte, die sehr unter der Pandemie und dem Lockdown gelitten haben, stärken und attraktiv machen. Deshalb habe ich einen Runden Tisch ins Leben gerufen. Die Marktplätze müssen zum Erlebnisort werden. Dazu gehören Kultur, Events und Gastronomie, etwa mit Schanigärten. Wir müssen reagieren, wo lange Leerstand herrscht. Diese Umwälzungen in der Lebens- und Arbeitswelt der Menschen werfen natürlich auch Fragen der Mobilität auf und werden uns noch lange beschäftigen.