Unerschütterlicher Optimismus!
MdL Norbert Dünkel zum Informationsbesuch in der Bertleinschule Lauf
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Nürnberger Land/Lauf – Durch die Corona-Pandemie sind Grund- und Mittelschulen in besonders großem Maße betroffen, weil sich hier soziale Probleme viel stärker auswirken, als in weiterführenden Schulen. Dies ist die wesentliche Botschaft für MdL Norbert Dünkel, die diesen beim Gedankenaustausch in der Bertleinschule Lauf mit dem Schulleiter-Ehepaar Martina und Rüdiger Brix erreicht hat.

Der heimische Stimmkreisabgeordnete bekam bei seinem Besuch der Grund- und Mittelschule in Lauf, in der Kinder aus 33 verschiedenen Nationen unterrichtet werden, einen umfangreichen Einblick in die aktuelle Situation. Trotz dieser Herausforderungen sei die Schule, wie Schulleiter Rüdiger Brix ausdrücklich betonte, keine „Brennpunktschule“. Vielmehr versuchten die 56 Lehrerinnen und Lehrer, die an der Schule tätig sind, mit großem Engagement und viel Eigeninitiative seit Beginn der Corona-Pandemie vor eineinhalb Jahren allen Anliegen der 458 Schülerinnen und Schüler wie auch den Anforderungen des Gesundheitsschutzes gerecht zu werden.

 

Soziale Probleme

Martina Brix, Leiterin der Grundschule, sprach massive soziale Probleme ihrer Schützlinge an. Leider würden fehlende personelle Kapazitäten in den Sozialämtern die Situation bei vielen Familien zusätzlich erschweren. Dies habe zur Folge, dass eine gezielte Hilfe zur Lösung der Probleme vielfach nur ansatzweise möglich sei. Das Schulleiter-Ehepaar unisono: „Die Situation einer Reihe von Kindern ist auch aufgrund der familiären Situation sehr angespannt, wobei wir alle“, so Martina Brix weiter „das ganze Ausmaß sicherlich noch gar nicht übersehen“. Die Leiterin der Grundschule verwies hierzu auf die begrenzten Möglichkeiten staatlicher Institutionen für eine professionelle Unterstützung. Für die Pädagogin „mit Leib und Seele“, die in ihrem Beruf aufgeht, ist dies trotz mitunter fehlender Wertschätzung ein erfüllender Job. Dies beispielsweise, wenn sie die Dankbarkeit der Eltern wahrnimmt: „Die Eltern brauchen uns und schätzen es, wenn wir mehr tun, als über das `normale Maß´ hinaus“.

Sozialkontakte und Klassengemeinschaft fehlen

Die durch Corona entstandenen sozialen Probleme seien tiefgreifend, führte Rüdiger Brix aus. Durch die Pandemie sei die Klassengemeinschaften verloren gegangen und habe vielfach zu Vereinsamungen geführt. „Kinder sind es nicht mehr gewohnt, miteinander umzugehen“, so der Schulleiter der Mittelschule weiter. Dieser sprach darüber hinaus von einer aggressiven Grundstimmung, die sich breit gemacht habe, bis hin zu Mobbing.

Rüdiger Brix würde es deshalb angesichts der momentanen Situation als sehr wichtig erachten, in einem „Schulentwicklungskonzept“ zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls gemeinsame Aktivitäten zu starten, wie die Natur zu erkunden und gemeinsame Ausflüge oder interaktive Spiele zu machen. „Das ist durch die Pandemie alles hinten runtergefallen und das ist das, wo wir ansetzen und entwickeln müssen“.

 

Hohe Belastung durch Distanzunterricht

Was Homeoffice und Digitalunterricht betreffe, sei die Bertleinschule technisch von der Stadt Lauf sehr gut ausgestattet worden, wusste Rüdiger Brix zu berichten. Allerdings seien die Lehrkräfte nach eineinhalb Jahren Pandemie vielfach an einer Leistungs- und Belastungsgrenze angekommen. Das Schulleiter-Ehepaar würdigte auch das hervorragende Einvernehmen mit dem fachlichen Leiter des Schulamts, Direktor Joachim Schnabel, und den zuständigen Abteilungen der Stadt Lauf, mit denen „auf breiter Ebene ein lösungsorientierter Austausch gegeben ist“, so Martina Brix. Und dies sei es auch, was bei ihr in dieser schwierigen Zeit für unheimlich viel Motivation sorge.

 

Zeit- und Geduld aufbringen

Für Norbert Dünkel wird es wichtig sein, die Kinder nach der Pandemie psychisch und im sozialen Umgang miteinander wieder zu stabilisieren, „anstatt nur den Lernstoff durchziehen zu wollen“. Durch Gruppenarbeit oder das offene Unterrichtskonzept einer „Lerntheke“ gelte es eigene Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler anzustoßen und somit die Klassengemeinschaft neu zu formen.

Am Ende des fast zweistündigen intensiven Gesprächs zeigte sich Norbert Dünkel beeindruckt davon, was er an Motivation und Durchhaltewillen trotz erschwerter Rahmenbedingungen wahrgenommen hat. Rüdiger Brix: „Ich finde es toll, dass sich unser Abgeordneter so viel Zeit für uns nimmt“, sprach die Hoffnung aus, dass es Norbert Dünkel gelingt, einige angesprochene Dinge an die entscheidenden Stellen weiterzutragen und etwas bewegen kann – und dort auch verstanden wird, wie „der Puls an der Basis tickt“. Rüdiger Brix: „Wir wollen unsere Kinder optimal fördern und diesen die bestmöglichsten Chancen für ihr späteres Berufsleben mit auf den Weg geben“.