Autos können mehr: auf dem Markt gibt es bereits viele Fahrassistenzsysteme und autonomes Fahren wird bald Realität. Welche neue Art von Freiheit selbstfahrende Autos ermöglichen und wie sie sich auf den Verkehr auswirken, erklärt Andreas Klugescheid, Leiter Steuerung Politik und Aussenbeziehungen, Kommunikation und Nachhaltigkeit bei der BMW Group.
HERZKAMMER
Herr Klugescheid, in den 70er Jahren wurde schon der Sicherheitsgurt von Autofahrern als Einschnitt in die Freiheit empfunden. Heutzutage können Autos selbstständig einparken und bremsen, wenn Gefahr naht. Stellen wir heute die individuelle Sicherheit über den Spaß am Fahren?
ANDREAS KLUGESCHEID
Unabhängig davon, ob Ihr Auto autonom fährt oder ob Sie das Lenkrad selbst in die Hand nehmen möchten: Sicherheit hat bei uns oberste Priorität. Gleichzeitig steht auch im Zeitalter von Digitalisierung, autonomem Fahren und zunehmender Elektrifizierung immer auch die für uns typische Freude am Fahren im Fokus. Unsere Kunden erwarten von uns höchste Sicherheit in einem emotionalen Produkt.
HERZKAMMER
BMW hat für 2021 ein autonomes Fahrzeug angekündigt. Worum müsste sich der Fahrer im Auto noch kümmern?
ANDREAS KLUGESCHEID
Wir schenken dem Fahrer Zeit. Die kann er nutzen, um zum Beispiel seine E-Mails zu erledigen. Bei diesem Stand des autonomen Fahrens muss der Fahrer lediglich nach Aufforderung das Steuer innerhalb weniger Sekunden übernehmen können. Das heißt, er benötigt weiterhin einen Führerschein, darf keinen Alkohol trinken und nicht schlafen. Der Kunde gewinnt Zeit und Komfort. Gemeinsam mit unseren Partnern Intel und Mobileye werden wir in einem BMW-Fahrzeug echtes, hochautomatisiertes Fahren ermöglichen.
HERZKAMMER
Können autonome Autos den Straßenverkehr künftig sicherer machen?
ANDREAS KLUGESCHEID
Ja, der Straßenverkehr wird sicherer. Das liegt daran, dass autonome Fahrzeuge nicht zu schnell fahren, immer äußerst wachsam sind, keinen Formschwankungen unterliegen und nicht müde werden. Ein großer Vorteil von Fahrerassistenzsystemen, die es ja bereits auf dem Markt gibt, ist, dass ihre Reaktionszeit schneller ist als die eines Menschen.
HERZKAMMER
Wie wird sich der Straßenverkehr verändern?
ANDREAS KLUGESCHEID
Schon heute fährt man mit Fahrerassistenzsystemen auf Autobahnen, in der Stadt und auf dem Land komfortabler, sicherer und effizienter. Die Technik kann das gesamte Umfeld des Fahrers erfassen und darauf reagieren. Das heißt, der Fahrer kann beispielsweise eine Aufgabe abgeben, muss aber immer die Kontrolle über das Fahrzeug behalten. Hochautomatisiertes Fahren ist die logische Weiterentwicklung heutiger Fahrerassistenzsysteme, weil der Fahrer hier für eine bestimmte Zeit vollständig delegieren kann und zusätzlich Zeit gewinnt. Besonders gut funktioniert das auf Autobahnen oder Schnellstraßen, also im sogenannten gleichgerichteten Verkehr. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es dann auch autonomes Fahren in den Städten geben, voraussichtlich im Rahmen von Pilotprojekten. Verkehrszeichen, Ampeln, Fußgänger und Fahrradfahrer machen das selbstständige Fahren in der Stadt natürlich komplexer. Die zunehmende Automatisierung hilft aber auch, den Straßenverkehr effizienter zu organisieren – damit sinken Verbrauch und CO2-Emissionen.
HERZKAMMER
Ein selbstfahrendes Auto muss alle fünf Sinne eines Menschen übernehmen können. Sind Autos dazu überhaupt in der Lage? Oder anders: Wie funktioniert autonomes Fahren?
ANDREAS KLUGESCHEID
In hochautomatisierten Autos gibt es viele Laser-, Radarund Ultraschallsensoren sowie Kameras, die das Umfeld überwachen und interpretieren und daraus sogar ableiten, wie sich die Situation entwickeln wird. Dabei werden große Datenmengen verarbeitet, die „Super-Computer“ nötig machen. Die Systeme an Bord lernen stetig und liefern Informationen an ein Backendsystem, das dann prüft, ob die Information gültig ist. So kann ein Auto über regelmäßige Updates lernen. Das geht dann schon in den Bereich künstliche Intelligenz. Die ist Voraussetzung dafür, dass ein Auto Situationen ähnlich wie ein Mensch einschätzen kann. Wir werden schrittweise und je nach Komplexität des Umfelds hochautomatisiertes und autonomes Fahren ermöglichen. Dabei steht natürlich fest, dass wir Fahrzeuge und Funktionen nur dann an unsere Kunden weitergeben, wenn wir überzeugt sind, dass sie einwandfrei funktionieren.
HERZKAMMER
Was kommt nach dem selbstfahrenden Auto?
ANDREAS KLUGESCHEID
Wir stehen in den nächsten Jahren vor dem größten Umbruch, den unsere Industrie je erlebt hat. Stichworte sind Elektrifizierung, Digitalisierung und natürlich das autonome Fahren. Unseren Ingenieuren im Forschungs- und Innovationszentrum in München gehen die Ideen auch in Zukunft sicher nicht aus.der Stadt natürlich komplexer. Die zunehmende Automatisierung hilft aber auch, den Straßenverkehr effizienter zu organisieren – damit sinken Verbrauch und CO2-Emissionen.
HERZKAMMER
Ein selbstfahrendes Auto muss alle fünf Sinne eines Menschen übernehmen können. Sind Autos dazu überhaupt in der Lage? Oder anders: Wie funktioniert autonomes Fahren?
ANDREAS KLUGESCHEID
In hochautomatisierten Autos gibt es viele Laser-, Radarund Ultraschallsensoren sowie Kameras, die das Umfeld überwachen und interpretieren und daraus sogar ableiten, wie sich die Situation entwickeln wird. Dabei werden große Datenmengen verarbeitet, die „Super-Computer“ nötig machen. Die Systeme an Bord lernen stetig und liefern Informationen an ein Backendsystem, das dann prüft, ob die Information gültig ist. So kann ein Auto über regelmäßige Updates lernen. Das geht dann schon in den Bereich künstliche Intelligenz. Die ist Voraussetzung dafür, dass ein Auto Situationen ähnlich wie ein Mensch einschätzen kann. Wir werden schrittweise und je nach Komplexität des Umfelds hochautomatisiertes und autonomes Fahren ermöglichen. Dabei steht natürlich fest, dass wir Fahrzeuge und
Funktionen nur dann an unsere Kunden weitergeben, wenn wir überzeugt sind, dass sie einwandfrei funktionieren.
HERZKAMMER
Was kommt nach dem selbstfahrenden Auto?
ANDREAS KLUGESCHEID
Wir stehen in den nächsten Jahren vor dem größten Umbruch, den unsere Industrie je erlebt hat. Stichworte sind Elektrifizierung, Digitalisierung und natürlich das autonome Fahren. Unseren Ingenieuren im Forschungs- und Innovationszentrum in München gehen die Ideen auch in Zukunft sicher nicht aus.