Die Stadt oder die Gemeinde, in der wir aufwachsen, formt unsere Identität und unser Heimatgefühl. Als Politiker bin ich viel im Land unterwegs und freue mich gerade deshalb immer wieder, wenn ich die Orte besuche, an denen ich aufgewachsen bin oder an denen ich länger gelebt habe. Im Gespräch mit den Menschen dort werden Erinnerungen wach, man sieht, was sich verändert hat und was noch genauso geblieben ist, wie es war.
Das Zusammenleben in der Gemeinde motiviert auch zu Engagement. Wer sich als Teil einer Gemeinschaft fühlt, der setzt sich auch ein für das Zusammenleben vor Ort. Ich selbst bin in einer kleinen Landgemeinde aufgewachsen und habe mich dort viele Jahre lang als Ministrant in der Kirche engagiert. Seit meinem 16. Lebensjahr ist die Stadt Kempten meine Heimat. In der Kommune wird sprichwörtlich zusammen gelebt – das schafft einen gemeinsamen Erfahrungs- und Erlebnisschatz.
In unseren Gemeinden kommen die meisten Menschen auch das erste Mal mit Politik in Berührung. Das war auch bei mir und vielen meiner Landtagskollegen so. 35 Jahre im Kemptener Stadtrat und 25 Jahre im Bayerischen Landtag bin ich inzwischen aktiv. Ich bin dankbar dafür, dass ich in dieser Zeit auf beiden Ebenen auch viele Entscheidungen zum Wohle meiner Heimatstadt anstoßen und verwirklichen konnte.
Wie lässt sich unser Ortskern verschönern? Was brauchen die jungen Familien der Gemeinde? Welches Straßenbauprojekt hat Vorrang? Diese Fragen betreffen die Bürger ganz direkt und diese Fragen werden auch vor Ort in der Kommunalpolitik behandelt. Durch unsere föderale Struktur kommt den Kommunen als „kleinsten" Einheiten eine ganz besondere Bedeutung zu. Dort wird in unmittelbarer Nähe zu den Menschen Politik gemacht.
Es macht mich deshalb betroffen, wenn ich von verbalen und zum Teil auch körperlichen Angriffen auf Politiker und gerade auch Kommunalpolitiker höre. Versucht nicht jeder, der sich ehrenamtlich oder hauptamtlich politisch engagiert, das aus seiner Sicht Beste für seine Gemeinde, sein Dorf oder sein Land zu erreichen? Wer sich für seine Heimat vor Ort – oft auch in seiner Freizeit – aktiv einsetzt, der verdient Respekt und Anerkennung. Daher möchte ich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger ermutigen, selbst aktiv zu werden für die eigene Gemeinde! Unsere Kommunen verdienen jede Unterstützung – durch engagierte Bürgerinnen und Bürger und durch eine engagierte Landespolitik, die die Bedürfnisse der Kommunen im Blick hat. Dafür stehen wir als CSU-Landtagsfraktion. Und dass dies in Bayern sehr gut gelingt, zeigen wir in dieser Ausgabe unseres Magazins. Viel Freude beim Lesen und Entdecken!