CSU-Abgeordnete tauschen sich mit Schulamtsdirektor Grabl aus
Passau. Sowohl im Schulamt, als auch in den Schulen, wird derzeit auf Hochtouren, mit größter Kreativität und Flexibilität gearbeitet“, will Schulamtsdirektor Werner Grabl gleich eingangs betonen. In einem Gespräch, gemeinsam mit seinem Kollegen Schulrat Christoph Sosnowski, gehen die Schulamtsvertreter gegenüber den CSU-Abgeordneten Walter Taubeneder und Prof. Dr. Gerhard Waschler auf die derzeitigen Herausforderungen für Schulen, Schüler, Lehrer, Eltern und auch die Ämter, im Rahmen der Corona-Pandemie ein. Schnell wird deutlich: „Was die Schulfamilien derzeit leisten ist enorm“, so MdL Taubeneder und MdL Waschler.
Erneut sind die Ausgangsbeschränkungen nun verlängert worden und auch der Schulunterricht startete aufgrund der aktuellen Situation nur mit den Abschlussklassen. „Je länger die Lage anhält, desto schwieriger wird die Situation zu Hause für die Schüler“, will Schulamtsdirektor Grabl in diesem Zusammenhang betonen. Den Schülern fehlen schlichtweg die sozialen Kontakte in der Schule. Auch wenn Lehrer für das derzeitige „Lernen zu Hause“ stets kreativ Material für ihre Klassen zusammenstellen würden, so kann und soll das Elternhaus die Schule nicht ersetzen. Allgemein habe der Appell, die Schüler – soweit es gesundheitlich vertretbar ist – wieder in die Schulen zu bringen, zunächst das Ankommen der Schüler im Blick und dann die Vermittlung neuen Lernstoffs. Wobei der Schulamtsdirektor auch betonen möchte, dass sich die Lehrer in der einmaligen coronabedingten Situation zwischenzeitlich gut und flexibel auf das digitale Lernen eingestellt hätten. „Überhaupt sind aus der Not heraus viele sehr gute Initiativen gebaut worden, die es so sonst nie gegeben hätte: Video-Tutorials für Lehrer oder auch digitale Schulleiterkonferenzen sind Bausteine von denen wir selbst aktuell profitieren und auch in der Zukunft erheblichen Nutzen haben können. Der Datenschutz muss dabei in jedem Fall im Blick bleiben.“ Lehrer, wie besonders auch die Schulleiter sind massiv gefordert, Kreativität sei weiterhin gefragt – „und es werden kontinuierlich die Lernkonzepte für das ‚Lernen zu Hause‘ weiterentwickelt“, kann auch Christoph Sosnowski für den Grundschulbereich berichten – wobei natürlich auch die Eltern gefragt sind, die jedoch keinesfalls die Rolle des Lehrers übernehmen sollen und können. „Jede Jahrgangsstufe funktioniert unterschiedlich und arbeitet in einem anderen Tempo. Mit einem zeitlich andauernden ausschließlich digitalen Unterricht blieben einige Schüler jedoch langfristig auf der Strecke – vor allem aus sozial schwächeren Bereichen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass einige Schüler möglicherweise nicht über die entsprechenden Endgeräte verfügen“, so Grabl. Hier müsse weiterhin nach Lösungen vor Ort, unter anderem mit Unterstützung durch einschlägige Förderprogramme gesucht werden. „Die derzeitige Situation ist ein positiver Schub in Richtung Digitalisierung, keine Frage – aber wir dürfen die Lage auch nicht schönreden“, sind sich die Schulamtsvertreter einig.
Der Präsenzunterricht für die Abschlussklassen sei insgesamt gut gestartet. Jeder Tag berge jedoch örtlich unterschiedlich derzeit neue Herausforderungen und man befinde sich in intensivem Austausch mit der Regierung und den kommunalen Sachaufwandsträgern, um gemeinsam für den Schülertransport und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen zu sorgen“, so die Schulamtsvertreter abschließend.
„Es ist keine einfache Situation, die hier bewältigt werden muss. An der weiteren Verbesserung der Rahmenbedingungen – auch mit Blick auf die weitere Öffnung des Schulbetriebs im Wechsel von Präsenzbetrieb und dem Lernen zu Hause wird täglich auf Hochtouren gearbeitet“, betont MdL Prof. Dr. Gerhard Waschler, auch in seiner Funktion als bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion, nochmals. Besonders dankbar sei er gemeinsam mit seinem Kollegen für den konstruktiven Austausch und die wertvollen Hinweise aus den ersten Schultagen nach den coronabedingten Schließungen.