Barbara Becker
Die Ausgangsbeschränkungen, die in Bayern zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger beschlossen wurden, waren für viele Familien eine Herausforderung. Als Landtagsabgeordnete habe ich gemeinsam mit dem neu gewählten Oberbürgermeister von Kitzingen, Stefan Güntner, deshalb die Initiative ergriffen: Aus den Bauzaunbannern des Kommunalwahlkampfs wurden kurzerhand Leinwände für Mutmach-Botschaften.
Kinder aus Kitzingen durften die Banner bemalen – natürlich immer mit dem entsprechenden Gesundheitsschutz. Um Kontakt zu vermeiden, haben alle Stadtratskandidat/innen zusammengeholfen: Banner abnehmen, der jeweiligen Familie vor die Tür legen, im Anschluss wieder abholen, anbringen, fertig. Toll war die Kooperationsbereitschaft des Ordnungsamtes. Unsere Partei-Bauzäune wurden kurzerhand in städtische Bauzäune umdeklariert. Deshalb dürfen die Banner bis auf Weiteres stehenbleiben.
Inzwischen gibt es eine zweite Aktion zum Upcycling der Bauzaunbanner: fleißige Helferinnen und Helfer nähen daraus Geldbörsen und Umhängetaschen.
Benjamin Miskowitsch
Schon mit sieben Jahren wurde ich Mitglied des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und engagiere mich seit Jahren bei der Wasserwacht, den Bereitschaften und der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung. Gleich nachdem Ministerpräsident Markus Söder angesichts der Corona-Krise den Katastrophenfall ausgerufen hatte, liefen beim Bayerischen Roten Kreuz die Vorbereitungen an: Ein Krisenstab wurde eingerichtet, um die Aktivitäten zum Schutz der Bürger zu koordinieren. Ich tauschte Abgeordnetenbüro gegen Einsatzzentrale und los ging's: Schutzmaterialien an die ambulanten Pflegedienste verteilen, ehrenamtliche Unterstützung koordinieren, Zahlen und Daten zur Situation im Krankenhaus und zu Infizierten analysieren und zusammenführen, damit wir vor Ort eine valide Datengrundlage haben, um schnell Entscheidungen zu treffen. Im Katastrophenschutz sagt man: Wir müssen vor die Lage kommen. Das hat sehr gut funktioniert.
Die besondere Herausforderung war und ist: Unser Feind ist unsichtbar. Das ist für alle, die im Katastrophenschutz aktiv sind, ein völlig neues Erlebnis. Beim Hochwasser sehe ich, wie es sich entwickelt, das Virus sehe ich nicht. Das macht die Sache schwierig für alle, auch für die Politik.
In den ersten Aprilwochen war ich nahezu täglich im Dienst. Inzwischen hat sich die Lage für die Krankenhäuser und Rettungsdienste entspannt. Fast täglich tauschen wir uns aber immer noch bei einer Telefonkonferenz über die Lage aus.
Barbara Regitz
Die Corona-Pandemie trifft die Kulturschaffenden besonders hart. Insbesondere freischaffende Künstler haben derzeit praktisch keine Einnahmen. Trotz der eigenen Sorgen bieten viele Künstlerinnen und Künstler ein kostenloses Programm etwa über soziale Netzwerke an, um in dieser Notsituation ihr Publikum auf alternative Weise zu unterhalten.
Um die Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen, habe ich meine Initiative „Kultur vom Sofa aus“ gestartet. In dieser mehrteiligen Serie in meinem Newsletter mache ich auf die Angebote regionaler Kulturschaffender aufmerksam. Den Anfang der Serie macht Dr. Oliver Tissot. Der gebürtige Nürnberger Wortakrobat präsentiert auf seiner Lach-dich-Plattform KICK20 bei Youtube die Online-Auftritte zahlreicher Kollegen als tolle Alternative zu ausfallenden Theaterabenden, Aufführungen und Shows.
Oliver Tissot dazu: „Die Einrichtung der Lach-dich-Plattform lässt die Verbindung zwischen Kabarettisten und Publikum nicht abreißen. Gerade weil vielen das Lachen im Moment vergeht, ist es umso wichtiger, mit Kreativität und kulturellem Angebot der Isolation, der Angst und dem Verdruss zu begegnen“. Neben der Lach-dich-Plattform von Oliver Tissot habe ich in meiner Reihe außerdem den digitalen Fundus des Staatstheaters Nürnberg und die Fürther Spaßmacher Heißmann & Rassau der Comödie Fürth präsentiert. Denn was in dieser Pandemie nicht verloren gehen darf: einfach mal herzlich lachen können.
Norbert Dünkel
Als Berichterstatter der CSU-Landtagsfraktion für Katastrophenschutz und Rettungsdienste beschäftige ich mich intensiv mit den Themen der Hilfsorganisationen. Die Corona-Pandemie hat jedoch eine ganz neue Dimension. Seit Mitte März bin ich nun Teil der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) des Landkreises Nürnberger Land. Wir koordinieren zusammen mit dem Landrat und dem Gesundheitsamt die Zusammenarbeit zwischen der Kreisbrandinspektion der Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Bayerischem Rotem Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund sowie mit den Beratungskräften der Bundeswehr und der örtlichen Polizei. Im Gremium beurteilen wir, welche Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise nötig sind, bewerten die Infektionszahlen und beraten uns, ob etwa die Kapazität an Intensivbetten und Beatmungsplätzen erhöht und weitere Schutzausrüstung beschafft werden muss.
So wie meine Landtagskollegen kann ich die Anforderungen, die vor Ort entstehen, direkt in die Fraktion und den Landtag einbringen. Wir wissen, wo gerade Bedarf ist und können in München dafür sensibilisieren – was bei Abläufen oder Materiallieferungen unterstützen kann. Zusätzlich stehe ich in Kontakt mit dem Landeskommando Bayern der Bundeswehr, das auf meine Initiative weitere Offiziere als Unterstützung ins Nürnberger Land geschickt hat – darunter einen Oberstabsarzt. Ich betrachte die Zusammenarbeit innerhalb der Führungsgruppe Katastrophenschutz mit großem Respekt. Hier zeigt sich sehr gut, was „Gemeinsam gegen Corona“ bedeutet. Unterschiedliche Behörden und Ebenen arbeiten entschlossen, professionell und kameradschaftlich Hand in Hand, um den Gesundheitsschutz unserer Bevölkerung bestmöglich sicherstellen zu können. Ich bin froh, ein Teil dieses Teams zu sein. Zusammen haben wir durch umsichtiges und rechtzeitiges Vorgehen bereits viel erreicht. Ich bin mir sicher, dass uns das auch in Zukunft gelingt – zum Wohle der Menschen.